Das Modell des Enneagramms
Das Enneagramm ist ein offensichtlich sehr altes und zugleich sehr aktuelles Modell zur Menschenkenntnis und Persönlichkeitstypologie. Je nach Autor wird es u.a. auf islamische Mystiker, die Sufis, zurückgeführt, deren Ursprünge im 8. Jahrhundert liegen oder auf die Wüstenväter im vierten Jahrhundert, mit Pythagoras in Verbindung gebracht (sechstes Jahrhundert vor Christus) oder sogar bis zu den Weisen von Babylon um 2500 v. Chr. zurückverfolgt. In der christlichen Deutung und Anwendung des Modells wird auf die Todsünden Bezug genommen: Siehe nebenstehende Grafik. Psychologisch interpretiert heißt dies: Jeder Mensch hat seine Schattenseiten, die es zu überwinden gilt.
Dieses sehr alte Wissen der Menschheit, das intuitiv gefunden und durch Überlieferung weitergegeben wurde, ist bis heute nicht nur aktuell, sondern hat gerade in den letzten 25 Jahren eine fast explosive Entwicklung im Schrifttum und in der Anwendung angenommen. Das Enneagramm unterscheidet neun klar und eindeutig voneinander abgegrenzte Persönlichkeitstypen. Nach der bisherigen Lehre des Enneagramms gibt es keine Mischtypen: Jeder Mensch hat eindeutig einen Typus. Allerdings können wesentliche Persönlichkeitseigenschaften von den benachbarten Typen übernommen worden sein. Im Folgenden werden die neun Typen in Kurzform beschrieben.